Jeffrey Schmidt lässt im Sonntagslauf am Sachsenring die Audi-Ringe strahlen

Mit Vollgas in die finale Phase des ADAC GT Masters für Jeffrey Schmidt. Vom 15. bis 17. September kämpfte der Montaplast by Land-Motorsport-Pilot vor rund 15.000 Zuschauern auf dem Sachsenring um Top-Ergebnisse – und lieferte. Im Sonntagsrennen ließ der Liestaler die gesamte Audi-Konkurrenz hinter sich und fuhr gemeinsam mit Teamkollege Christopher Haase als bester von neun gestarteten R8 LMS auf Rang fünf über die Ziellinie.

Schmidt und sein Teamkollege könnten allerdings noch nachträglich einen Podiumsplatz zugesprochen bekommen. Das Ergebnis der beiden Rennen auf dem Sachsenring ist aufgrund der Disqualifikation eines Konkurrenten vorläufig. Bis zur Verhandlung vor dem Berufungsgericht des DMSB gibt es keinen Sieger und Zweitplatzierten des Sonntagsrennens, sowie keinen Zweitplatzierten des Samstagsrennens. Die nachfolgenden Fahrzeuge, darunter Schmidt und sein Teamkollege, rücken vorerst nicht auf. Somit liegt der Schweizer in seiner Debüt-Saison in der ‚Liga der Supersportwagen‘ – aktuell – auf Rang drei der Juniorwertung.

Glückwunsch zu Platz fünf im Sonntagsrennen – oder möglicherweise mehr. Was sagst du zu der kuriosen Situation nach dem Sachsenring?
Wir haben mit Rang fünf heute das absolute Maximum herausgeholt. Mehr ging einfach nicht und ich war entsprechend zufrieden. Als ich später von der möglichen Strafe für die ersten beiden Autos erfahren habe, konnte ich es nicht glauben. Jetzt heißt es abwarten, wie die Verantwortlichen entscheiden, und ob wir nachträglich noch den Podiumsplatz zugesprochen bekommen.

Lass uns unabhängig vom Ergebnis zu deiner Leistung kommen. Ihr wart bester Audi des gesamten Feldes! Wie zufrieden bist du damit?
Wir haben für das zweite Rennen noch ein paar Kleinigkeiten verändert und das hat uns geholfen. Christopher ist den Start von P5 gefahren und hat die Position gehalten. Im Verlauf des Stints musste er sich dem BMW geschlagen geben, der auf den Geraden einfach mit anderen Waffen kämpfte. Diese Position haben wir uns beim Boxenstopp wiedererobert und mein Stint lief super. Ich konnte mich nach dem Boxenstopp wie auch nach dem Restart vom Rest des Feldes hinter mir absetzen. Am Ende waren wir bester Audi und bester nicht Mercedes, mehr war diesmal absolut nicht drin.

Im Qualifying zum Samstagsrennen bist du trotz zehn Kilogramm Erfolgsballast nach eurem Nürburgring-Podium auf P9 gefahren. War das das Maximum?
Der Erfolgsballast hilft am Sachsenring natürlich nicht. Mit einer freien Runde am Anfang der Session hätte ich vielleicht trotzdem etwas mehr herausholen können. Die Strecke ist recht kurz und zudem verwinkelt und so hatte ich auf meinen beiden ersten Runden Verkehr. Danach war der Peak der Reifen überschritten. Zum Ende hin musste ich alles zusammenbekommen: Das Timing, den Reifendruck und die perfekte Runde. Der Luftdruck war jedoch schon etwas hoch und so war mehr nicht drin. Unsere Teamkollegen waren auf einem anderen Setup, das hat definitiv besser funktioniert.

In der chaotischen Startphase des ersten Rennens hast du eine super Reaktion gezeigt. Wie liefen die Geschehnisse der ersten Kurve aus deiner Cockpit-Perspektive ab?
Ich bin gut weggekommen und hatte schon eine Position gewonnen. Gerade als ich einlenken wollte, war mein ganzer Rückspiegel gelb, weil ein Lamborghini sich verschätzt hatte und angeflogen kam. Plötzlich war auch noch ein Mercedes da und beide haben sich vor mir gedreht. Ich musste richtig in die Eisen gehen und ausweichen. Trotzdem habe ich einen Schlag abbekommen und einige Positionen eingebüßt. Insgesamt ist der Audi stark in den Kurven und auf der Geraden sind die Konkurrenten eher im Vorteil. Ich bin in den Kurven auf langsamere Auto aufgelaufen, kam auf der Geraden aber nicht vorbei, denn Überholen ist mit dem Audi unglaublich schwer. So hatten die anderen die Chance, von hinten aufzuschießen und haben ihren Vorteil ausgenutzt, um an uns vorbeizuziehen. Wir haben gefightet, mehr als Rang zwölf kam nicht heraus.

Am nächsten Wochenende geht es direkt weiter zum Saisonfinale am Hockenheimring. Auf dieser Strecke warst du in der Vergangenheit sehr erfolgreich. Was erwartest du im ADAC GT Masters?
Das stimmt. Im Porsche Carrera Cup und Porsche Supercup habe ich in den letzten beiden Jahren dort drei Siege und insgesamt acht Podiumsplatzierungen erreicht. Zudem ist es – obwohl ich Schweizer bin – mein Heimrennen. Keine andere Rennstrecke liegt näher an meiner Heimat und es werden viele Freunde, Bekannte und Sponsoren anreisen. Das gibt Extramotivation, obwohl es kein einfaches Wochenende werden könnte. Der Hockenheimring hat sehr viele Geraden und da sollten einige Konkurrenten im Vorteil sein. Nichtsdestotrotz gebe ich alles, um meinen dritten Rang in der Juniorwertung zu verteidigen.

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