Weltmeisterschaft in Sarno (I) 03.-06.09.2009

Glück, Pech, Spannung und schlussendlich Genugtuung, von allem etwas erwartete uns an der WM in Italien ! Alle 80 Teilnehmer dieser Weltmeisterschaft hatten sich im Vorfeld, an verschiedenen Anlässen mit insgesamt 250 Piloten, für das bevorstehende Wochenende qualifiziert.

Und auch hier in Sarno würde „gesiebt“ werden, denn nur die weltbesten 34 Kartfahrer der Kategorie KF3 konnten am Sonntag im Finallauf um den Titel fighten! Leicht eingeschüchtert ob dem riesigen Park von gigantischen Sattelschleppern installierten wir unser bescheidenes Zelt samt Kleinbus zwischen all den luxuriösen Werkszelten, mit riesigen Ventilatoren, versteht sich! (Bei 35 Grad im Schatten absolut empfehlenswert!) Und ich, als einer von zwei Schweizern in der Kategorie KF3, reiste lediglich mit zwei Mechaniker , einem Motorentuner und einem kleinen Zelt (ohne Ventilatoren!!) an. Dies war das erste Rennen mit diesem Motorentuner und ich war sehr gespannt, ob wir als „ Klein- Team“ gegen die weltbesten Werkteams überhaupt eine Chance hatten! Im Gegensatz zu den meisten anderen Fahrern in meiner Kategorie, waren wir vor diesem Rennen (leider!) nicht in Sarno testen. So mussten wir mit den Einstellungen des Motors und des Chassis also bei Null anfangen. In den Trainings am Freitag und am Donnerstag zeichneten sich diverse Probleme ab, doch ich hatte ja versierte und erfahrene Helfer an meiner Seite. Dachte ich zuminst und ging von einer gut funktionierenden Teamarbeit aus. Weit gefehlt! Denn mein Motoren-Tuner und mein Mechaniker waren partout nicht gleicher Meinung. Ja suuuper! So konnte es nicht funktionieren und wie erwartet wurde ich von Training zu Training immer langsamer. In unserem Zelt gab`s rote Köpfe, die Stimmung war auf dem Nullpunkt und ich versuchte mich so gut wie möglich, auf das Qualifying zu konzentrieren. Dann das Zeitfahren, wahrscheinlich die wichtigsten 10 Minuten des ganzen Wochenendes. Graue Wolken zeigten sich am Himmel, würde es regnen? Aufgrund der Witterung entschieden wir uns das erste der zwei Zeitrainings zu fahren. Nur wenige Piloten nutzten den ersten Törn und für einmal gehörte ich zu den Glücklichen. Denn zu Beginn der zweiten Qualiyfing-Runde begann es zu regnen. Jeahh, mit etwas Glück, da ich zu den „Trocken-Fahrern“ gehörte, erkämpfte ich mir von 85 Fahrer den 17-ten Startplatz für die Qualifikationsrennen. Doch zu früh gefreut! Aufgrund des misslichen Wetters zählte nicht die Zeit, sondern der Platz in einer der drei Qualifying-Gruppen. Verflixt, viele Teams, wir eingeschlossen, konnten dies nicht verstehen. Wer bei wolkenverhangenem Himmel erst im 2-ten oder 3-ten Zeittraining auf die Piste geht, riskiert halt nass zu werden! Naja…so wurde es halt nur den 43-ste Platz. In den Vorläufen musste ich immer vom 20-sten Startplatz losfahren. Jetzt zählte: alles oder nichts! Ich wollte unbedingt im Final am Sonntag mitfahren, doch nur für die 34 schnellsten Piloten( von 84 Teilnehmern) würde der Traum Wirklichkeit werden! Und ich wollte unbedingt dazu gehören! Mein Team hatte dasselbe Ziel, nur leider mit unterschiedlichen Meinungen, was die Kart-Einstellungen anging. Doch jetzt musste ich dieses Geplänkel zur Seite schieben , das Messer zwischen die Zähne klemmen und kämpfen! So belegte ich in den 4 Vorläufen die Plätze: 13, 19 (war nach dem Start Letzter, da mir ein Konkurrent hinten auffuhr, sich verkeilte und zuerst wieder“ runter“ musste. Naja, kann ja mal passieren!)) 15-ter Platz(schon wieder fuhr mir der nette Kollege, in derselben Kurve, in die Kiste!!! Das hingegen darf nicht 2x passieren!!) und schlussendlich noch ein 10-ter Platz. Super, ich hatte es geschafft! Ich gehörte zu den besten 34 KF3 Kartfahrern der Welt! Die Erleichterung war im Zelt spürbar! Loris, Dani, Renato, herzlichen Dank für all die Schweissperlen an diesem Wochende (mittlerweilen mit eigenem Ventilator im Zelt!!) Mit diesen Rängen qualifizierte ich mich als 31-ter von 34 Finalteilnehmer für das Finale. Im Près-Finale lag das Chassis auf der Hinterachse nicht optimal. Doch nach vielen heissen Zweikämpfen überquerte ich die Ziellinie als 23-ter. Nicht schlecht, doch für das Finale wollte ich alles oder nichts. Wir schraubten auf Risiko und änderten gleich 2 Einstellungen an meinem Kart. Doch dieser Schuss ging nach hinten raus, denn gegen Ende des Rennen baute das Chassis immer mehr ab und ich verlor Platz um Platz. Nach 17 Runden überquerte ich die Ziellinie als 27-ter. Mein erstes Ziel, das Finale, hatte ich erreicht.Mein zweites Ziel, unter die Top 15 zu fahren, leider nicht. Doch die Freude über die Finalteilname überwog und mit diesem Rennen beendete ich meine KF3 Karriere. Ab sofort kämpfe ich in der Kategorie KF2. Altermässig sind die Fahrer zwischen 15 und 99, also nach oben offen. Das Chassis ist das gleiche, doch der Kart etwas schwerer und neu dazu kommt die Vorderbremse. Der Motor hat mehr PS und einen höheren Topspeed. (Zum Leidwesen meiner Mutter!) Alles in allem viel Neues zum lernen, und so reise ich morgen bereits zum zweiten Mal nach Lonato(I), um zu fahren, bremsen, fahren, bremsen….! Und ich kann euch sagen, in diesem Kart zu driven ist ein g…….grossartiges Gefühl !!!!! Am 18.10.09 werde ich zum ersten Mal in dieser Kategorie ein Rennen bestreiten, also Daumendrücken ist angesagt!!

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