Es fehlt an Power: Jeffrey Schmidt nur mit Junioren-Podium und zwei Top 10 Ergebnissen am Red Bull Ring

Vergangenes Wochenende fand auf dem Red Bull Ring das dritte Rennwochenende des ADAC GT Masters 2019 statt. Jeffrey Schmidt und BWT Mücke Motorsport reisten mit gemischten Gefühlen an den Formel-1-Kurs in der Steiermark. Zum einen wollte der Schweizer Wiedergutmachung nach dem schwierigen Wochenende in Most vor wenigen Wochen und zum anderen an die starke Leistung vom Saisonauftakt in Oschersleben anknüpfen, obwohl dem 25-Jährigen und seiner Mannschaft klar war, dass die 4,318 lange Strecke mit den langen Geraden dem Audi R8 LMS traditionell nicht so sehr liegt.

Schmidt und sein Teamkollege Christopher Haase machten das ganze Wochenende hindurch keine Fehler, konnten sich aber aufgrund des fehlenden Speeds nicht richtig in Szene setzen. Nach Startplatz 19 im ersten Qualifying – Schmidt qualifizierte sich als bester Mücke-Pilot – machte das Duo im Rennen einen deutlichen Schritt nach vorn und wurde Neunter. Von Startplatz elf im zweiten Rennen am Sonntag gelang den Beiden keine ähnlich starke Aufholjagd wie noch am Samstag und sie wurden Zehnte. Das Rennwochenende stand unter großem Einfluss von Strafen und Verwarnungen wegen Verlassens der Strecke (Track Limits), davon blieben die beiden BWT Mücke Motorsport-Piloten aber verschont.

Bis zum nächsten Rennen auf dem Dünenkurs im niederländischen Zandvoort steht für Schmidt eine längere Sommerpause bevor. Vom 09. bis 11. August geht es zurück an die Stätte seines ersten Podiumserfolgs.

Jeffrey, das Wochenende in Spielberg begann mit einer Aufholjagd von Startplatz 19 auf die neunte Position. Wie lief das erste Rennen aus deiner Sicht?
Wir waren leider das ganze Wochenende zu langsam, wie auch schon in Most. Wir konnten das Problem noch nicht wirklich beheben. Entsprechend sprang Platz 19 im Qualifying heraus. Dass wir das beste Auto im Team waren, ist dabei nur ein schwacher Trost. Wir waren weit weg von der Position, auf der wir sein sollten. Von P19 aus wusste ich, dass ich am Start viel Risiko nehmen muss, denn im Rennen selbst gewinnst du wenige Positionen. Das hat auch gut funktioniert. Ich habe allein in der ersten Runde fünf, sechs Plätze gutgemacht.

Die Track Limits waren ein großes Thema. Es gab Verwarnungen und Schwarz Flaggen en masse…
Ja, und deswegen lag unser weiterer Fokus darauf, möglichst keine Strafen zu bekommen. Das ist uns auch gut gelungen und wir sind ohne Vergehen ins Ziel gekommen. Wir sind zwar Schritt für Schritt nach vorne gekommen. Allerdings waren wir immer noch nicht schnell genug. Platz neun am Schluss und Rang drei in der Juniorwertung sind nur okay, wenn man bedenkt, von wo aus wir gestartet sind. Das Ergebnis an sich ist für uns aber enttäuschend. Wir sind nicht hier, um Neunter zu werden.

Am Sonntag hattet ihr zwar einen besseren Startplatz, weiter vor ging es aber nicht. Wieso?
Im Qualifying lief es etwas besser und unser Auto war auch deutlich leichter als noch am Vortag aufgrund einer anderen Strategie. Zudem haben wir für das Qualifying am Sonntag das Setup etwas angepasst, was uns auch geholfen hat. Mit Platz elf haben wir uns eine gute Ausgangslage geschaffen. Christopher hat am Start etwas Pech gehabt und ist nicht ganz so gut weggekommen. Da sind wir gleich mal um fünf Plätze zurückgefallen, was natürlich schade ist. Im weiteren Rennverlauf haben wir uns dann dank unserer Strategie und mit harten Zweikämpfen nach vorne gekämpft. Am Schluss sind wir Zehnter geworden. Was den Speed betrifft, lagen wir auch am Sonntag noch hinter unseren Erwartungen. Wenn man von Position elf startet, muss man natürlich viel weiter vorne ankommen als auf Platz zehn. Über die Sommerpause müssen wir zusehen, wie wir Speed gewinnen können. Wir starten momentan einfach von zu weit hinten und von dort kann es schnell schief gehen. Da landest du nicht auf dem Siegertreppchen.

Nach einer ausgiebigen Sommerpause geht es auf den Dünenkurs in Zandvoort, der nicht nur dir besonders liegt…
Die Strecke liegt dem Audi sicherlich besser als es der Red Bull Ring tut. Das Qualifying wird sehr wichtig, weil es noch schwieriger ist, zu überholen. Ich hoffe, dass wir da noch etwas finden werden, denn momentan ist das Qualifying unsere Schwäche. Wir haben jetzt zwei Monate Zeit, um das Problem zu beheben und ich hoffe, es klappt. Ich mag auf jeden Fall Old-School-Strecken wie Zandvoort und finde es schade, wenn sie durch asphaltierte Auslaufzonen kaputtgemacht werden. Ich hoffe, dies wird in Zandvoort nicht passieren, auch wenn nun die Formel 1 wieder dort fahren wird.

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