MIT STUMPFEN WAFFEN AUF DEM SACHSENRING IN DIE PUNKTE
ADAC GT Masters – Sachsenring
Am fünften Rennwochenende des ADAC GT Masters lief es für Jeffrey Schmidt und seinem Team Callaway Competition auf dem Sachsenring nicht rund. Nach dem spektakulären Brand auf dem Lausitzring, bei dem die Corvette stark beschädigt wurde, fand er sich mit seinem deutschen Teamkollegen Marvin Kirchhöfer trotz erheblicher Nachwirkungen auf den Plätzen 14 und 9 wieder.
Für die fünfte Station des ADAC GT Masters 2021 ging es am vergangenen Wochenende (1. bis 3. Oktober) auf den Sachsenring und der bot Jeffrey Schmidt einmal mehr neue Herausforderungen in der deutschen GT Meisterschaft. Der Schweizer Corvette-Pilot vom Team Callaway Competition musste sich nach dem Wiederaufbau, seiner beim Brand auf dem Lausitzring stark beschädigten Corvette C7 GT3-R, erschwerten Bedingungen stellen.
Das Team des 27-Jährigen Liestalers konnte die Corvette zwar in Windeseile wiederaufbauen, hatte jedoch mit deutlichen Nachwirkungen zu kämpfen. Weder die kurze Vorbereitung noch die geringe Trainingsfahrzeit konnten Schmidt und sein Team davon abhalten, zweimal in die Punkteränge zu fahren. Mit Platz 14 am Samstag und 24 Stunden später Rang neun, hätte kaum noch jemand mitgerechnet.
Jeffrey Schmidt (27, Liestal) kam im Qualifying am Samstag über Startplatz 19 nicht hinaus. Dennoch konnte man im ersten Rennen des Wochenendes trotz stumpfer Waffen bis in die Punkteränge fahren. Für seinen deutschen Teamkollegen Marvin Kirchhöfer (27, Luzern) ging am Sonntag im Qualifying gar nichts mehr. Doch wie lässt sich der Performance-Einbruch der Corvette so plötzlich erklären? Hat der Brand doch noch mehr beschädigt?
An ein Aufgeben denken Jeffrey Schmidt und das dienstälteste Team der Liga nicht. Vier Stunden sind verstrichen, bis eine Entscheidung gefallen ist – das Team samt Jeffrey Schmidt will kämpfen! Aus der Boxengasse heraus stach die Corvette mit Partner Marvin Kirchhöfer hinterm Steuer von Startplatz 27 aus ins Rennen, was sich unmittelbar nach dem Start als ausgefuchste Strategie erwies.
Der Sachsenring ist dafür bekannt, dass es dort beim Start sehr turbulent zugehen kann. Schmidts Teamchef Mike Gramke hat „den Braten gerochen“, direkt in der ersten Kurve gab es einen Massencrash bei dem zahlreiche Fahrzeuge GT-Boliden in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Callaway Corvette jedoch konnte davon unberührt gleich viele wichtige Positionen gutmachen. Im Anschluss folgte eine starke Aufholjagd, die am Ende noch mit einem Platz in den Top 10 und wichtigen Meisterschaftszählern belohnt wurde.
Ein Kraftakt der vergangenen Wochen, der mit einem kleinen Happyend abschloss und bei denen sich Jeffrey Schmidt und sein Callaway-Partner Marvin Kirchhöfer in den beiden Rennen auf den Plätzen 14 und 9 wiederfanden.
Für Schmidts Team Callaway Competition heißt es nun das Wochenende aufzuarbeiten und genau zu analysieren, schließlich will man beim Heimrennen in weniger als drei Wochen auf dem Hockenheimring wieder voll angreifen können. Da das Team auf dem Sachsenring bereits nahezu alles vergeblich versuchte, um ein optimales Setup zu finden, verhärtet sich die Vermutung, dass unter dem Brand vom Lausitzring doch noch mehr gelitten hat. Sollte sich dies bestätigen, wartet auf die Corvette-Mannschaft eine erneute Mamut-Aufgabe.
„Wir haben uns zunächst sehr gefreut, dass die Jungs das Auto so schnell wieder hinbekommen hatten. Dafür möchte ich dem Team nochmals mein Dank aussprechen, dass alles in ihrer Macht stehende getan hat. Im freien Training haben wir allerdings schnell gemerkt, dass sich die Corvette anders verhält als noch beim Test. Wir waren vor dem Lausitzring nochmal auf dem Sachsenring testen und da lief das Auto sehr schnell, sehr gut und hatte eine gute Traktion. Doch auf einmal war das Auto sehr merkwürdig und untypisch für die Corvette zu fahren. Die Jungs haben das Auto dann drei Mal von links auf rechts gedreht und das Alles hat nicht geholfen. Nun scheint wohl das Chassis doch die Ursache zu sein, da es das einzige Bauteil ist, was unberührt blieb. Schade, dass wir die Jungs nicht mit mehr belohnen konnten. Ich hoffe, dass es am Hockenheimring wieder nach vorn geht, wo wir auch hingehören.“ Jeffrey Schmidt
ADAC GT Masters Sachsenring – CountdownInterview: Jeffrey Schmidt und Roland Hoffman von Nitro |
BACKSTAGE BEI CALLAWAY COMPETITION |
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Text: A.Dannenberg / Motorsport-Karriere.de
Foto: Axel Weichert / Gruppe C